Karrierestopp durch Mutterschaft - So läuft es wirklich in der Arbeitswelt
Nach der Babypause ist alles anders – in der “Mutterrolle” sammeln viele Frauen neue Erfahrungen in ihrer Karriere und diese sind nicht selten von Vorurteilen und Benachteiligungen begleitet. Warum die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oft durch externe Faktoren auf dem Prüfstand steht und was Mütter in der Arbeitswelt erleben.

Berufstätige Mütter bekommen noch immer einen Stempel aufgedrückt, der den weiteren Verlauf der persönlichen Karriere stark beeinflussen kann. Ein Stempel, der Benachteiligungen und Vorurteile erzeugt und somit Hindernisse aufstellt.
Musste sich die Frau in der Arbeitswelt schon vorher unter den Kollegen beweisen, so muss sie dies in ihrer neuen Lebenssituation mit Kind noch stärker, denn sie muss nun zeigen, dass sie noch immer belastbar ist, muss zeigen, dass sie Beruf und Familie unter einen Hut bekommt. Gute Mutter und leistungsfähige Arbeitskraft sein – ein Druck, der auf einem traditionellen Rollenbild basiert. Ein Druck, der leider so noch immer zu existieren scheint mit beachtlichen Konsequenzen für Mütter in der Arbeitswelt.
Wenn Frauen zu Müttern werden - Die Konsequenzen im Job
Angst um Position und Karriere
Nicht wenige Frauen machen sich um ihre Position und Karriere nach dem Kind Sorgen. Einige befürchten dabei sogar den Verlust des Jobs. Diese Angst geht soweit, dass sich speziell Frauen in Führungspositionen immer öfter gegen Kinder entscheiden.
Unsicherheit beim Thema Elternzeit
Ist die Auszeit nach der Geburt zu lang, fürchten viele Frauen um ihre Karriere, nimmt sie sich hingegen eine kurze Elternzeit, wird sie eher als zu ehrgeizig und egoistisch wahrgenommen. Laut einer Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung werden Frauen mit kürzerer Elternzeit seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen, als Männer mit einer vergleichbaren Dauer der Elternzeit. Diese äußerst individuelle und persönliche Entscheidung, wird somit ebenfalls von externen Faktoren unter Strom gesetzt und beeinflusst.
Beruflicher Abstieg und finanzielle Einbußen
Ein Teil der Frauen, die nach der Elternzeit zurück ins Unternehmen kommen, werden nicht wieder in ihre vorherige Position eingesetzt. Unter anderem liegt das daran, dass die berufliche Kompetenz der Frauen nun als geringer eingeschätzt wird.
Diese oder auch andere Formen von Diskrimminierung in Schwangerschaft und Mutterschaft treffen Frauen immer wieder. Der Stempel “Frau” oder auch “Mutter” sorgt für Nachteile, die so in einer modernen und aufgeklärten Gesellschaft nicht existieren sollten. Zahlreiche Beispiele dazu, haben uns im Rahmen unserer Searchtalent Umfrage: “Frauen in der Arbeitswelt” erreicht. Darunter gaben 21% an, dass Sie speziell in Bezug auf Schwangerschaft und Mutterschaft diskriminiert wurden.
Alle Infos zur Umfrage und die Geschichten der Frauen:
Neben geringeren Einflussmöglichkeiten müssen sich Frauen auch durch einen Umstieg von Voll- zu Teilzeit mit einer schlechteren Bezahlung arrangieren. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat also seinen Preis. Es reicht also nicht, dass bereits die Auszeit zum Gender Pay Gap beiträgt, es gibt zudem auch weiterhin keine Lösungen für den Wiedereinstieg der Mütter. Männer bleiben so häufig über längere Zeit Hauptverdiener der Familie.
Frauen tragen durchschnittlich 22,6% zum Familieneinkommen bei.
Starke Frauen, starke Mütter - Eine bessere Zukunft
Tatsache ist aber: die meisten Frauen kehren nach der Babypause ins Unternehmen zurück und nicht nur das – für die meisten Mütter sind die Vereinbarkeit von Job und Familie kein Problem.
80% der Frauen gelingt es, Familie und Beruf zu vereinbaren.
Frauen schaffen alles, genauso gut wie ihre männlichen Kollegen. Sie sind genauso motiviert und leistungsfähig und wollen auch weiterhin mit oder auch ohne Kinder in ihrer Karriere durchstarten. Was ihnen dabei im Weg steht, sind veraltete Rollenbilder, die Gläserne Decke und andere externe Faktoren, die noch immer allgegenwärtig sind.
Daher liegt es an uns allen diese alten Denkmuster, Vorurteile und Sitten aufzubrechen und Frauen auch weiterhin den Rücken zu stärken. Eine flexible, individuelle und moderne Arbeitswelt ist und bleibt hierbei ein wichtiger Bestandteil, der Mütter stärkt.
Mütter in der Arbeitswelt - Ein positiver Ausblick:
Gesellschaftlicher und politischer Wandel
- Gläserne Decke auflösen
- alte Rollenbilder und Wertvorstellungen wandeln
- politische Maßnahmen
Gleichberechtigung und Chancengleichheit in Unternehmen
- weniger männerdominierte Führungsebenen
- individuelle Konzepte und Lösungsansätze für Mütter
- flexiblere Arbeitsmodelle und -zeiten
- betriebseigene Kinderbetreuung
Entwicklung von Bildung und Kinderbetreuung
- mehr qualitative und flexible Kinderbetreuung und Bildung
#WeKnowYourPower
Quelle: Bayerischer Landesfrauenrat
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2 thoughts on “Mütter in der Arbeitswelt – Vorurteile und Benachteiligung”